OVE EN IEC 62820-3-2

Dieser Teil der IEC 62820 beschreibt die grundlegenden Anforderungen an die Anwendung von Sprechanlagen für Gebäude mit gehobenen Sicherheitsanforderungen (SGGS) in öffentlichen und privaten Gebäuden mit erhöhten Anforderungen in Bezug auf Sicherheit und Gefahrenabwehr. SGGS werden außerdem verwendet, um die Anforderungen der örtlichen Vorschriften zur Sicherheit am Arbeitsplatz oder weiterer maßgebender örtlicher Vorschriften zu erfüllen, indem sie insbesondere Leib und Leben von Mitarbeitern und aller Personen im Gebäude schützen und die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen berücksichtigen (z. B., um barrierefreien Zutritt zu erlangen oder Hilfe herbeizurufen), sofern dies von örtlich zutreffenden Rechtsvorschriften gefordert wird. Dieses Dokument gilt für die Planung, Installation, Inbetriebnahme, Übergabe, den Betrieb und die Instandhaltung von SGGS für die Übertragung von Notfall-, Risiko- und Gefahren-Audiomeldungen und/oder weiteren betrieblichen Anzeigen an eine Hilfeleistende-Stelle zur Fernerkundung/Fernbewertung und zur Umsetzung geeigneter Interventions-, Schutz- und Rettungsmaßnahmen. Zusätzliche Informationen können ebenfalls übermittelt werden, und die Anlage kann bei der täglichen Arbeit für alle Kommunikationsbedürfnisse verwendet werden. SGGS verfügen außerdem über eine Sprechstellen- und Anlagenüberwachung für eine hohe Systemverfügbarkeit. Sprechanlagen für Gebäude mit gehobenen Sicherheitsanforderungen (SGGS) werden für schnelle Notrufe, Gefahrenrufe und Rufe bei Bedrohungen, zur Verifizierung mittels Sprachkommunikation, zur Warnung vor Gefahren, zur schnellen Benachrichtigung der verantwortlichen Not-/Interventionsdienste und zum Senden von Sprachanweisungen und/oder sonstigen Funktionsanzeigen darüber, wie vorzugehen ist, verwendet. Für ein geeignetes Konzept sind eine vorherige Risikobeurteilung und die Festlegung eines Schutzzieles erforderlich. Das technische Risikomanagement (TRM) und das organisatorische Risikomanagement (ORM) müssen eine gemeinsame Bearbeitungs-Ablauf-Strategie in Verbindung mit den entsprechenden Systemanforderungen erarbeiten, um akzeptable Restrisiken zu erreichen. Dieses Dokument enthält Anforderungen an das technische Risikomanagement sowie Anmerkungen und Empfehlungen für das organisatorische Risikomanagement. Das vorliegende Anwendungsdokument für eine SGGS beschreibt u. a. die technologischen Prozesse und Verantwortlichkeiten, die bei der Unterstützung aller Prozesse vom Erkennen eines Ereignisses (Besucheranruf, Notfall, Bedrohung Gefahr) bis zum Zeitpunkt, an dem dieses Ereignis abschließend behandelt wird, beteiligt sind. Sie beinhaltet technisches Risikomanagement, die Festlegung von Schutzzielen und organisatorischen Verfahren sowie der notwendigen Anforderungen an eine TRM-Akte. Dieses Dokument legt drei verschiedene Sicherheitsgrade jeweils mit den für jeden Grad geforderten Produktanforderungen fest. Die Auswahl von Produkten, die als technische Ressourcen als Teil einer SGGS genutzt werden können, liegt in der Verantwortung des einzusetzenden TRM.