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Technische Regel

ÖKL LTS 236

Ausgabedatum: 2017 03

Heutrocknung - Technische Grundlagen für die Bauplanung

Die Heutrocknung stellt die älteste Konservierungsform von Wiesenfutter dar. Allerdings war diese Form der Haltbarmachung des Winterfutters immer mit einem hohen Wetterri...
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Gültig
Herausgeber:
Österreichisches Kuratorium für Landtechnik und Landentwicklung
Format:
Digital | 68 Seiten
Sprache:
Deutsch
Die Heutrocknung stellt die älteste Konservierungsform von Wiesenfutter dar. Allerdings war diese Form der Haltbarmachung des Winterfutters immer mit einem hohen Wetterrisiko verbunden. Deshalb bediente man sich früher sehr häufig der Gerüsttrocknung (Stainacher Heuhütte, Schwedenreutertrocknung, ...), um Bröckel- und Atmungsverluste und die Gefahr der Schimmelbildung zu reduzieren. Nachdem diese Form der Konservierung aus arbeitstechnischen Gründen nicht mehr möglich war, wandte man sich verstärkt der Silagebereitung zu. Weiters konnten die einfachen Unterdachtrocknungsverfahren (z.B. Giebelrostanlagen, Ziehkanalverfahren, ...), aber auch die einfache Kaltlufttrocknung den gestiegenen Anforderungen der Grünlandernte (Nutzen kurzer Schönwetterperioden, Ernten zum optimalen Nutzungszeitpunkt, hohe Flächenleistung) nicht mehr gerecht werden. Aufgrund der technischen Weiterentwicklungen bei Heutrocknungsanlagen sowie der steigenden Nachfrage nach Heumilchprodukten stößt die Heubereitung wieder auf verstärktes Interesse. Deshalb werden immer häufiger moderne Unterdachtrocknungsanlagen mit einer hohen Leistungsfähigkeit geplant und gebaut. Die Grundfutterleistung beim Milchviehbetrieb kann - im Vergleich zur Bodentrocknung - um durchschnittlich 1.000 kg Milch je Kuh und Jahr verbessert werden. Gleichzeitig sinkt der Arbeitsaufwand für die Landwirtinnen und Landwirte und die Lebensqualität steigt. Eine Heutrocknungsanlage ist genau zu dimensionieren und fachgerecht zu planen. Wichtig dabei ist ein aufeinander abgestimmtes Gesamtsystem mit ausreichender Schlagkraft des Betriebs von der Mahd (Schnitt zum optimalen Wachstumsstadium) über den Einsatz der Heuwerbegeräte bis zur richtig ausgelegten Trocknungsanlage unter Dach. In der Regel erfolgt die Trocknung des losen Heustocks in Boxenanlagen (Boxentrocknung), weshalb die Ausführung der Boxentrocknung in dieser Broschüre eingehend behandelt wird. Daneben werden aber auch die Trocknung von Rund- bzw. Quaderballen, sowie modifizierte Boxentrocknungen für andere Schüttgüter erwähnt. Mit dem Einblasen von aufbereiteter Trocknungsluft (Anwärmung oder Entfeuchtung) durch den Heustock (bzw. durch die Ballen) kann auch bei ungünstigem Wetter ein optimaler Trockenmassegehalt für die Heulagerung von mindestens 87 % sichergestellt werden. Die ÖKL-Broschüre beschreibt sowohl die technische Ausführung einer Dachabsaugung zur Luftanwärmung und die Verwendung eines Luftentfeuchters für den Umluftbetrieb als auch eine Warmlufterzeugung mit einem Ofen oder einem Wärmetauscher sowie sämtliche Kombinationen der Energiequellen.