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Technische Regel
ÖWAV AB 49
Ausgabedatum: 2016 09
Neophytenmanagement - Behandlung invasiver gebietsfremder Pflanzenarten
Als gebietsfremde Pflanzen, sogenannte Neophyten, werden jene Arten bezeichnet, die nach dem Jahr 1492, der Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus, an einen für sie...
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Gültig
Herausgeber:
Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband
Format:
Digital | 97 Seiten
Sprache:
Deutsch
ICS
Als gebietsfremde Pflanzen, sogenannte Neophyten, werden jene Arten bezeichnet, die nach dem Jahr 1492, der Entdeckung Amerikas durch Christoph Columbus, an einen für sie neuen
Standort gelangten. In Europa geht man derzeit von rund 7.000 bekannten Arten aus, wobei auch z. B. Erdäpfel, Tomate und Robinie als Neophyten zu betrachten sind.
Als "invasive Pflanzen" werden jene bezeichnet, die sich durch starke Konkurrenzfähigkeit gegenüber einheimischen Arten zu deren Nachteil im Gebiet dauerhaft ausbreiten können. Als Faustregel gilt, dass von rund 1.000 eingeschleppten Arten rund 10 in ihrer neuen Heimat auf Dauer Fuß fassen können. Davon kann meist eine Art zum Problem werden und teilweise
enorme Schäden anrichten. Die Kosten lassen sich nur schwer beziffern, aber nach einer Studie des Instituts für Europäische Umweltpolitik, die 2009 erstellt wurde, werden die jährlichen
Kosten der Schadensbegrenzung für Europa auf mindestens 12 Mrd. EUR geschätzt.
Invasive Neophyten verfügen dabei oft über besondere Ausdauer und Anpassungsfähigkeit und können Trocken- und Nassphasen ebenso bewältigen wie Hitze oder Kälte. Einige Arten
verfügen auch über sekundäre Pflanzenstoffe, die ihre Verbreitung durch Unterdrückung anderer Arten sichern. Für zahlreiche Neophyten wirkt sich der einsetzende Klimawandel positiv
aus, da - vereinfacht gesagt - durch wärmere und kürzere Winter diese Arten durch Kälteperioden nicht mehr so stark dezimiert werden wie dies noch vor einigen Jahrzehnten der Fall war, aber auch weil manche heimische Arten nicht so rasch auf diese klimatischen Veränderungen reagieren.