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Technische Regel

ÖWAV RB 19

Ausgabedatum: 2007

Richtlinien für die Bemessung von Mischwasserentlastungen

Mit der Erkenntnis, dass Mischwasserentlastungen wesentlich zur Verunreinigung der Gewässer beitragen können, setzten seit Anfang der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunde...
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Herausgeber:
Österreichischer Wasser- und Abfallwirtschaftsverband
Format:
Digital | 48 Seiten
Sprache:
Deutsch
Mit der Erkenntnis, dass Mischwasserentlastungen wesentlich zur Verunreinigung der Gewässer beitragen können, setzten seit Anfang der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts zahlreiche Bemühungen um geeignete Bemessungsverfahren für die Entlastungsbauwerke in Mischkanalisationen ein. In Österreich wurden in den vergangenen Jahren das ÖWWVRegelblatt 19 und das ATV-Arbeitsblatt-A 128 zur Bemessung und in weiterer Folge auch zur Beurteilung durch die Wasserrechtsbehörden verwendet. Bei der Erarbeitung des ÖWWVRegelblatts 19 im Jahr 1987 galt das Bestreben, möglichst einfache Bemessungsformeln zu entwickeln. Mit diesem einfachen und bewährten Bemessungsverfahren wurden konstruktive Vorgaben für Mischwasserüberläufe und Mischwasserüberlaufbecken festgelegt. Dieses Regel blatt ermöglicht aber keine rechnerische Ermittlung der Emissionen aus Mischwasserentlastungen. Knapp 20 Jahre nach Herausgabe des ÖWWV-Regelblatts 19 ist die Simulation der Niederschlag-/Abflussprozesse auf der Oberfl äche und im Kanalnetz Stand der Technik. Es steht damit ein geeignetes und effizientes Berechnungsverfahren für die Ermittlung der entlasteten Mischwassermengen zur Verfügung. Damit kann die tatsächliche Wirkung der geplanten oder errichteten Mischwasserentlastungsbauwerke wesentlich besser prognostiziert und beurteilt werden. Die Berücksichtigung dieser neuen Berechnungsverfahren war ein maßgebliches Ziel bei der Überarbeitung des Regelblatts 19. Die im ÖWWV-Regelblatt 19 (1987) festgelegten Mindestanforderungen an die Mischwasserbehandlung waren durch ein sinnvolles Kosten-Nutzen-Verhältnis gekennzeichnet. Dieses Anforderungsniveau wird daher auch im überarbeiteten Regelblatt im Wesentlichen beibehalten. Es wird aber nicht mehr in Form von konstruktiven Vorgaben ausgedrückt, sondern durch den Anteil des jährlichen Mischwasserabfl usses einer Mischkanalisation, der zur Kläranlage geleitet werden muss. Der im überarbeiteten Regelblatt enthaltene gebietsweise Ansatz und die größere Flexibilität bei der Wahl der Methoden der Mischwasserbehandlung erhöhen die Planungsmöglichkeiten. Gegenüber der Ausgabe 1987 wurden auch die Abgrenzung der Fälle, in denen Maßnahmen über die Mindestanforderungen hinaus erforderlich sind, neu geregelt und die Hinweise zur weiteren Vorgehensweise im Immissionsfall überarbeitet. Da Mischwasserkanalisationen heute im Wesentlichen errichtet sind, dient das vorliegende Regelblatt in erster Linie als Zielvorstellung für die Anpassung bestehender Anlagen an die Erfordernisse des Gewässerschutzes. Der ÖWAV hofft, dass mit dem vorliegenden Regelwerk eine Hilfe für die Planung und Beurteilung von Maßnahmen der Mischwasserbehandlung gegeben werden konnte.